Pool Schroeder, Mitinitiator der Friedenswanderung, erinnert sich

1968 - 2. Internationale Kolping-Friedenswanderung von Luxemburg-Stadt nach Echternach

Tue jeder in seinem Kreis das Beste, dann wird es bald besser aussehen in dieser Welt“.

Begeisterung steckt an.Das erfuhren die Luxemburger Teilnehmer, welche vom 23.-26. Mai 1968 an dem vom Zentralpräses Joseph Eberli, (Schweizer Kolpingwerk) organisierten Friedenspilgermarsch mitmachten.

Denn bei der verlängerten Heimreise mit der Bahn, (Streik in Frankreich) hatten wir genügend Zeit das Erlebte Revue passieren zu lassen.

Sollte das alles der Vergangenheit angehören?

Und so beschlossen wir zu dem 2. Friedenspilgermarsch in unsere Heimat einzuladen.

Ausgangspunkt war die Landeshauptstadt und unser Ziel die Willibrordusstadt Echternach und das in 2 Etappen. Die geistliche Betreuung übernahm unser Freund, der Diözesanpräses Johannes Becker aus Trier.

Aus der Zahl der 32 Anmeldungen geht hervor, dass eine noch überschaubare Gruppe sich am Morgen des 15. Mai 1969 auf den fast zu langen Wanderweg machte. Regen und Hitze wechselten sich ab.

Die erste Etappe führte über Walferdange, wo die Eucharistiefeier in der dortigen Pfarrkirche gefeiert wurde. Die Verflegung wurde anschliessend im Kinderparadis serviert. Gegen Abend erreichten wir Bourglinster mit seiner imposanten Burganlage. Die Übernachtung erfolgte in der Jugendherberge.

Am 2. Wandertag feierten wir die hl. Messe in Junglinster und befassten uns dabei eingehend mit unserem Thema. Dann ging es durch die romantische Felsenlandschaft der kleinen Luxemburger Schweiz mit Mittagspause in Consdorf. Die nächste Rast war in Berdorf vorgesehen. Durst und Hitze machten uns zu schaffen und so trafen wir mit fast 2 stündiger Verspätigung in der Abteistadt ein.

Am frühen Sonntagmorgen fand in der Basilika der Abschlussgottesdienst statt. Dann erfolgte die Heimreise mit dem Versprechen sich 1970 erneut zu treffen und sich für Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden auch im Kleinen einzusetzen.

1972 - 5. Internationale Kolping-Friedenswanderung in der Champagne /Frankreich

Die jahrelangen guten Beziehungen mit der französischen Gesellenvereinigung „Les Compagnons du Devoir“ brachten uns auf die Idee die 5. Friedenswanderung in der Champagne zu organisieren.



Die gemeldeten 64 Teilnehmer trafen sich am 1. Juni 1972 im Bahnhof Luxemburg und fuhren dann gemeinsam per Bus nach Reims, wo in der „Maison des Compagnons“ Quartier bezogen wurde. Diese Häuser sind nicht nur Wohnheime sondern dienen der Aus-und Weiterbildung der jungen Handwerker in Theorie und Praxis. Ebenfalls dort kann man die verschiedensten Ausstellungsstücke bewundern.

Erstmalig nahmen auch Kolpingschwestern an der Wanderung teil, was die Organisation keineswegs erleichterte. Von nun an war es vorbei mit der Rucksackwanderung. Die entsprechenden Gottesdienste feierten wir mehrsprachig in der Kathedrale in Reims und der Vorortkirche in Muizon.

 

Unser Leitsatz begleitete uns in diesen Tagen: „Nur ein selbstgewählter und ausgeführter Beruf schafft innere Zufriedenheit, führt wie von selbst zu Gott und dient dem Frieden unter den Menschen und Völkern“.

Der erste Wandertag führte durch die weltbekannten Weinberge. Die Teilnehmer hatten hier die Gelegenheit mit den Winzern zu diskutieren und viele Einzelheiten des Weinbaus zu erfahren.

In einem typischen Restaurant in der Montagne de Reims wurde ein feudales Mittagessen serviert. Danach war an eine Fortsetzung der Wanderung nicht mehr zu denken.

Unser Bus brachte uns zurück nach Reims, wo noch am gleichen Abend in der Kirche Saint Remy „Foi et Lunière“ die Wanderer in Erstaunen setzte.

Drei absolute Höhepunkte brachte uns der nächste Wandertag. Die Gebete auf dem britischen und deutschen Soldatenfriedhof bestärkten die Teilnehmer sich noch mehr für den Frieden in der Welt einzusetzen, damit den grausamen Kriegen doch endlich Einhalt geboten werde. Hier war es der Diözesanpräses von Mainz, der dieser beindruckenden Feier vorstand.

Wohl einmalig war die Stimmung beim herrlichen Pic-Nic im Wald oberhalb von Epernay. Das typisch französische Mittagsmahl, der süffige Wein und die Lieder sorgten für Geborgenheit und Freundschaft.

Beim warmen Wetter erreichten wir am Nachmittag Epernay, die 2.te Stadt der Champagne. Moët et Chandon, die bekannteste Champagnerkellerei empfing uns zu einem lehrreichen „unterirdischen“ Besuch.

Die erlebnisreichen Tage endeten am Sonntag mit der hl. Messe in Muizon und der Rückreise nach Luxemburg-Stadt, in einem Bus, der durch den von den Teilnehmern erstandenen „Vin de Table“ an Gewicht erheblich zugenommen hatte.

 

1982 - 15 . Internationale Kolping-Friedensanderung. Clervaux, Ardennen

 

Die Kolping Sektion Zentrum war 1982 der Organisator der dritten Friedenswanderung im Luxemburger Lande.

Unser Leitmotiv lautete diesmal: “Dem Mitmenschen ein Bruder, eine Schwester sein“!

Bei herrlichem Frühlingswetter trafen sich die 212 Teilnehmer im romantischen Burgstädtchen Clervaux, am 3. Juni, in den waldreichen luxemburgischen Ardennen.

Die Eröffnungsmesse und Begrüssung fanden in der Pfarrkirche satt. Hier war es unser Präses Abbé Pierre Wagner +, der dieser Feier vorstand.

 

Der Startschuss zur ersten Wanderung brachte die Teilnehmer mit der Bahn nach Goebelsmühle. Über den „Sentier du Nord“ marschierten wir südwärts bei Hitze und Durst, duch Felsen und Eichenwälder mit dem Ziel die herrlich gelegene Burg Bourscheid zu erreichen, wo während der verdienten Rast auch das Mittagessen eingenommen wurde.

Später brachte uns der Sonderzug zurück nach Clervaux. Abends besuchten viele Teilnehmer ein Konzert in der Burg. Andere sassen bei kühlen Getränken auf dem Dorfplatz und pflegten den überaus wichtigen Kontakt zu den Mitwanderern.

Am 2. Wandertag traf man sich auf dem Burgvorplatz. Wir besuchten die Benediktiner Abtei und später die Kirche zu den 14 Nothelfern in Weicherdange.


Die Witterung verschlechterte sich zusehends und bereits beim Pic-Nic in Mecher suchten wir Unterschlupf in einer Kapelle. Ein Gewitter machte der Wanderung ein jähes Ende. Zum Teil mit Privatfahrzeugen wurden die Teilnehmer in die Quartiere zurückgebracht. Nach dem Abendessen versammelten wir uns zur Abendunterhaltung im Rittersaal der Burg.

Abschied und Heimreise erfolgten am Sonntagmorgen.