Einkommensentwicklung für die arme Bevölkerung im ländlichen Ruanda


Die Begünstigten dieses Projektes sind 787 Bauern aus 19 Selbsthilfegruppen in ländlichen Gebieten Ruandas.Da das Land klein ist, ist eine Koordination der Gruppen in den verschiedenen Landesteilen möglich.

Ruanda ist ein kleines Land ohne Zugang zum Meer. Es hat eine Ausdehnung von 26.400 km² und hat ca. 9,9 Millionen Einwohner.


Ruanda ist mit einer Bevölkerungsdichte von 375 Einwohnern pro km² das am dichtesten besiedelte Land auf dem afrikanischen Kontinent. 90 % der Berufstätigen arbeiten in der Landwirtschaft. (Zum Vergleich: In Luxemburg leben durchschnittlich 173 Einwohner pro km², und weniger als 2 % der Bevölkerung arbeitet in der Landwirtschaft.)

Diese Zahlen weisen auf eines der größten Entwicklungsprobleme hin: ein immenser demographischer Druck auf landwirtschaftlich nutzbare Flächen.


Bis auf einige Gebiete im Osten ist Ruanda ist ein hügeliges Land. Die Ackerflächen sind relativ zerstückelt und ein großer Teil der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche liegt in Hanglage. Dies sowie der hohe demographische Druck führen zu einer massiven Verschlechterung der Bodenqualität.


Die Maßnahmen zum Schutz gegen Bodenerosion sind unzureichend. Deshalb fehlt es dem Boden auch an organischen Stoffen.

Die Niederschlagsmengen sind für gewöhnlich ausreichend. In den meisten Teilen des Landes – bis auf die weniger dicht besiedelten Flachlandgebiete im Osten – regnet es durchschnittlich mehr als 1.000 mm pro Jahr. Klimatisch zählt Ruanda zu den immer feuchten Inneren Tropen mit zwei Regenzeiten und einer ausgeprägten Trockenzeit von Ende Mai bis September.

Ausgangspunkt dieses Projektes ist der einzelne Farmer und seine individuelle Möglichkeit zur Verbesserung der Produktion. Obwohl bereits intensive Landwirtschaft betrieben wird, gibt es dennoch Spielraum, die Produktion weiter zu erhöhen, und zwar durch das Vermeiden und möglicherweise die Umkehr der Verschlechterung der Bodenqualität.

Ein bedeutender Anteil der Unterstützung wird daher in Form von Trainingsmaßnahmen bestehen oder in Form von verbessertem Saatgut oder Setzlingen. Diese Hilfe wird für alle interessierten Farmer in einem Projektstandort zugänglich sein und ist nicht auf die Mitglieder der lokalen Selbsthilfegruppen beschränkt.

Projektbegünstigte werden Bauern sein: Haushalte mit kleinen Familienbauernhöfen mit weniger als 1,5 Hektar. Ziel ist es, das Haushaltseinkommen und den Lebensstandard für alle Haushaltsmitglieder zu erhöhen. Deshalb muss sichergestellt werden, dass alle Bereiche der Haushaltsproduktion, einschließlich jener, die mit den Frauen zu tun haben, angegangen werden. Ebenso ist beabsichtigt, eine unter ethnischen Gesichtspunkten gerechte Verteilung der Zuwendungen sicherzustellen. Insofern werden die Begünstigten nach ihren Bedürfnissen ausgewählt, ungeachtet ihrer ethnischen Zugehörigkeit. Auch wird berücksichtigt werden, dass ungefähr 34 % der Haushaltsvorstände Frauen sind. Diese Haushalte sind normalerweise am meisten betroffen. Deshalb ist es notwendig sicherzustellen, das von Frauen geführte Haushalte angemessen unter den Begünstigten vertreten sind.

Das Projekt wird am Anfang der Projektdurchführung 19 Standorte umfassen. Doch die Aktivitäten werden nicht auf die Mitglieder der Gruppen beschränkt sein. Besonders Seminare, die in den Dörfern durchgeführt werden, stehen auch Nichtmitgliedern offen. Ebenso sind Nichtmitglieder dazu berechtigt, Setzlinge zu erhalten.

Wir sind sehr optimistisch, was die Nachhaltigkeit des Projektes angeht, da dieses Projekt direkt auf die Begünstigten ausgerichtet ist und auf ihre wirtschaftlichen Interessen eingeht.


Hauptziel ist es, ländliche Haushalte zu befähigen, als wirtschaftliche Einheiten zu arbeiten, ihr produktives Potential durch die Anwendung von neuen produktiven Methoden zu erhöhen sowie durch den Anbau von neuen Feldfruchtsorten und die Haltung von weiteren Tierarten.

Auf den Terrassen werden Grundnahrungsmittel angebaut:Kartoffeln, Bohnen, Soja, Kohl, Mais, Kohl,Gemüse, Zwiebeln, Erbsen , Maniok sowie Erdnüsse.

Die Bauern können wegen dem günstigen Klima zweimal anbauen und bestellen so pro Jahr 140 Hektar Ackerfläche.

5% des Ertrages der Ernte wird an ein weiteres Kolpingmitglied gegeben, ungefähr 20% bleibt für den Eigenbedarf, vom Rest wird ein Teil für den nächsten Anbau genutzt; der gröβte Teil wird jedoch verkauft.

54 Kühe und 132 Schafe werden verteilt.

Da die Verteilung von Vieh auch vertragliche Vereinbarungen involviert (über die tiergerechte Haltung und Pflege des Viehs und die Rückgabe von zwei Jungtieren an das Projekt zur weiteren Verteilung) wird diese zunächst am Anfang auf Mitglieder beschränkt sein.

Gegen Ende der Projektphase hoffen wir, dass weitere 500 bis 1000 Haushalte indirekt vom Projekt profitieren und dass Ihr Lebensstandard sich verbessert hat.